Die erstaunliche Schwäche vieler Medien dabei, Themen nach ihrer tatsächlichen Bedeutung zu gewichten, ist allenfalls ökonomisch nachvollziehbar. Eine Folge sind dramatische Informationslücken.
Aktualisierte Fassung vom 22.09.2019.
Auch nach zwanzig Jahren im Medienbetrieb ist es immer wieder erschütternd zu sehen bzw. zu lesen, mit welcher Gewichtung Leitmedien die vermeintlich Top-Themen abbilden. Wer nicht regelmäßig die hintersten Seiten einer (Online-) Zeitung aufschlägt oder öffentlich-rechtliche Nischenangebote wie Arte und Phoenix verfolgt, erfährt von vielen hochrelevanten Themen gar nichts bis viel zu wenig.
Nur vier Beispiele:
- Der verheerende Krieg im Jemen, in welchem auch Kriegsgerät aus Deutschland zum Einsatz kommt, ist erst seit dem Kashoggi-Mord ein halbwegs regelmäßiges Thema in der Berichterstattung geworden. Eine gute Zusammenfassung zu unserem unsäglichen Umgang mit der größten humanitären Katastrophe unserer Zeit findet sich bei n‑tv.
- Im Ostkongo sind in den vergangenen 20 Jahren nach Schätzungen der Vereinten Nationen „vier bis fünf“ Millionen Menschen gewaltsam zu Tode gekommen. Derzeit seien „8,5 Millionen Menschen, darunter 5,5 Millionen Kinder“ auf humanitäre Unterstützung angewiesen, laut Unicef droht „400.000 Kindern“